Die längsten Tage – Tag 08: Hallo Oslo, hier sind wir

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Wir verabredeten uns zu einem recht zeitigen Frühstück und nach keinen 6 Stunden riß mich mein Wecker aus dem IMG_6945Schlaf. Dabei habe ich gerade geträumt, ich würde am Fjord grillen und die Steaks waren beinahe gut. Aber so ist das halt, man kann mit einem Wecker nicht argumentieren. Nach etwas Selbstüberzeugung rollte ich mich grunzend aus dem Bett und wankte ins Bad und eine ausführlichen Dusche später beschloss ich etwas Licht ins Zimmer zu lassen und zog die Vorhänge von den wandgroßen Fenstern zurück. Ich hatte einen wunderbaren Blick auf alle Frühstückenden, die nur wenige Meter unter mir saßen und denen ich mich gerade in vollem Adamskostüm präsentierte. Ich muss gestehen, das hat mich etwas aus dem Konzept gebracht und ich brauchte vielleicht zwei Sekunden um die Situation zu erfassen. Was passiert ist ist passiert und so machte ich eine leichte Pirouette mit erhobenem Kind und wandte mich gekonnte vom Fenster ab. Jetzt suchte ich mir ersteinmal eine Unterhose um weitere solcher Fauxpas vorzubeugen und machte mich für den Tag bereit.IMG_6968

Nach einer Besprechung für den Tagesplan beim Frühstück, bin ich noch einmal an der Rezeption vorbei gegangen, um kontrollieren, was die heute Nacht getrieben haben. Was auch eine gute Idee war, gestern haben die nämlich meine Reservierung nicht sauber eingebucht und haben uns einfach für eine Nacht in die Zimmer gesteckt. Das haben die uns aber nicht gesagt und ich hatte mich schon über zwei Mails bekommen, die mich zum online Checkout aufgefordert haben. Aber das habe ich dann auch relativ schnell wieder in Ordnung bringen können und so machen wir uns zur Halbinsel Bygdøy auf. Hier liegt unser erstes Ziel, das Wikingerschiff Museum. Das ist zwar etwas klein, drei Schiffe und ein paar weitere Exponate aber keine Zeitverschwendung. Das einzige Problem was ich hatte war, dass es nur sehr wenige Beschriftungen gab und die wenigen waren nicht besonders ausführlich. Beim Umherschlendern sah ich wie jemand mit allerlei technischem Equipment an einem großen schönem IMG_7092geschnitztem Holzschlitten stand. Nach einem kurzen Plausch erklärte er mir, dass dieser Schlitten seit 60 Jahren das erste mal wieder ausgestellt wird und er mit einem Laser 3D Scanner aus Deutschland eine digitale Kopie mache. Ich wollte ihn aber nicht weiter von seiner Arbeit abhalten und verabschiedete mich. Der Rest des Museum war schnell abgearbeitet und so wechselten wir zum Norsk Folkemuseum (Norwegischen Völkerkunde Museum). Wir wollten uns hier eigentlich nur die Stabkirche Gol ansehen, sind aber dann durch Zufall über eine Ausstellung über die Sami gestolpert, was meinen Vater sehr gefreut hat.

Es war mittlerweile späte Mittagszeit und wir hatten Hunger, also haben wir den im Museums Café bekämpft. Hier gab es allerlei Sachen, auch einen Sogenannten Elch Burger. Das war einfach ein Scheibe Schwarzbrot mit einem großen Stück Elchfleisch obendrauf. Das sah aber nicht besonders viel versprechend aus und so habe ich lieber zum Hühnchen Sandwich gegriffen. Anschließend haben wir das Königliche Schloss in Oslo angesehen. Ich meine, Norwegen ist eine Monarchie, und da ich ein König bin, muss man doch seine Aufwartung machen. Das gehört sich so. Sie haben schon mit unserer Ankunft gerechnet und haben uns einen kleinen Militärischen Empfang geboten. Man könnte auch behaupten, dass dies der Wachwechsel war, aber das ist einfach eine Fehlinformation. Komischerweise wollten die uns nicht in den Palast rein lassen und so haben wir einfach einen kleinen Stadtbummel gemacht und mit dem umliegenden Park begonnen. Schließlich sind wir am Hafen angekommen und haben schon die Beschäftigung für Morgen ausgekundschaftet. Es gibt nämlich eine Schiffsrundfahrt durch den Hafen und den Oslo Fjord. Zurück im Hotel haben wir uns etwas entspannt und überlegt wo wir zu Abend essen, nach einigem hin und her haben wir uns für Peppes Pizza entschieden, die ist Norwegens Antwort auf Pizza Hut und meiner Meinung nach ziemlich schmackhaft. Hier gibt es für jeden etwas, sogar für meinen Vater, der mit seinem Mac & Chese mit extraIMG_7134 Schinken sehr glücklich war. Als wir rein gingen war der Laden gerammelt voll und uns ist nach einer Weile aufgefallen, dass sich viele hier schwedische Flaggen ins Gesicht gemalt haben (oder gerade malen). Nach kurzer Zuhilfenahme der amerikanischen Datenkrake bekam ich heraus, dass bald ein Schwedisches – Norwegisches Freundschaftsspiel (Fußball) stattfinden würde. Kaum hatte ich das herausbekommen, wurde Peppes Pizza erheblich leiser und leerer. Anscheinend war Peppes ein Treffpunkt der Fußballfans, die sich jetzt zum Stadium auf machten, um das Spiel zu sehen. Bald darauf gingen wir zurück ins Hotel und ließen den Tag ausklingen.

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