Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, wie ich anfangen soll über dieses Opus zu Berichten das sich 72 Stunden – The Next Three Days nennt, außer das es ein Remake des Französischen Films Pour elle ist. Vom Original habe ich vorher jedoch noch nie etwas gehört.
Lara Brennen (Elizabeth Banks) wird eines Abends aus der Familienidylle gerissen, als sie wegen Mordes an ihrer Cheffin verhaftet wird, mit der sie kurz zuvor eine Auseinandersetzung hatte. Die Indizienbeweise sprechen jedoch gegen sie und so wird sie verurteilt. Ihr Man John (Russell Crowe), der an einer High School unterrichtet, kämpft unablässig für ihr Unschuld. Irgendwann realisiert John jedoch das er mit Legalen mitteln nicht weiter kommt und er beschließt Lara aus dem Gefängnis zu befreien und zusammen mit ihrem gemeinsamen Sohn ins Ausland zu fliehen. Dazu braucht er jedoch Hilfe und er beginnt zu Recherchieren was für so ein Unterfangen überhaupt nötig ist. Monatelang plant er bis er erfährt das seine Frau in drei Tagen in ein anderes Gefängnis verlegt wird und so wird er gezwungen zu handeln.
Ich hatte meine zweifel ob Russell Crowe einen Lehrer spielen könnte, denn für mich ist er eher der Action-Schauspieler und ich Identifiziere ihn immer noch als Gladiator. Leider konnte er meine Zweifel nicht lindern, denn eine paar Szenen (die aller höchstens nur 2 Minuten lang sind) in dem man ihn als Lehrer sieht, sind nicht genug.
Die erste Hälfte vom Film ist ein klassisches Drama, in der man Sieht wie John versucht wieder ins normale Leben zu finden, seinen Sohn nicht zu vernachlässigen und eine Verbindung mit seiner Frau auf recht zu halten. Dann kommt der Teil indem er beschließt selbst aktiv zu werden und seine Frau zu befreien, hier wird überzeugend gezeigt wie er langsam den Bezug zu seiner Umwelt verliert, um den er im ersten Teil so hart gekämpft hat. Überzeugend demonstriert er den andauernden Konflikt zwischen dem was er sich vor genommen hat und seinen Moralvorstellungen. Um die Flucht vorzubereiten ist John nämlich gezwungen etliche Verbrechen zu begehen, darunter fällt auch ein Überfall auf einen Dealer um die Flucht finanziell ab zu sichern.
Schließlich kommt die Umsetzung seines Planes, die anfangs recht Stümperhaft wirkt und bei dem ihm der Zufall mehr als nur einmal Hilft. Für den Zuschauer sehr Überraschend, ist die Flucht jedoch gut geplant und auch die Improvisationen gelingen.
Ich bin kein großer Freund von Dramen, deswegen erschien mir der Anfang sehr langatmig. Wenn endlich die Fluchtplanung beginnt, wird es besser, leider es ist immer noch recht zäh. Denn ich hatte eigentlich so etwas wie Ocean Eleven erwartet und so brauchte ich recht lange um mit meinen Vorstellungen vom Film ab zu schließen. Wenn jedoch der Ausbruch endlich beginnt, springt die Spannung sprunghaft an und ich hatte endlich Spaß am Film. Dabei ist das Finale es beinahe wert sich durch den ganzen Film zu quälen. Der Schluß hinterlässt jedoch irgendwie einen fahlen Nachgeschmack und ist nicht wirklich befriedigt.
Was mich positiv überrascht hat ist der Realismus, es wir komplett auf irgendwelche abgedrehten Maßnahmen verzichtet und man hat wirklich den Eindruck das man so etwas wirklich so hin bekommen könnte. Russell Crowe demonstriert überzeugend den Wechsel vom Normalbürger zum Kriminellen wieder Willen dar. Die anderen Charaktere wirken teilweise Unterentwickelt, was aufgrund der wenigen Zeit die sie wirklich auf der Leinwand verbringen, nicht verwundert.
Jeder der Dramen, mit einem Hang zum Thriller und einem Action-Finale mag, kann sich diesen Film bedenkenlos ansehen. Sollten aber darauf verzichten den Trailer zu sehen, denn 72 ist die Art vom Film die ich „Hast du den Trailer gesehen, hast du den Film gesehen“ nenne. Alle anderen würde ich hier zur Vorsicht ermahnen, denn der Film ist nicht wirklich für alle wirklich Zugänglich.
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