Die Zusammenfassung und die paar Bilder die ich las bzw. sah, hatten mein Interesse geweckt. Der visuelle Stiel ist frisch und anders, allerdings war ich etwas verwirrt als ich die ersten paar Folgen gesehen hatte. Katanagatari ist nicht das Action-Fest wie ich erwartete, obwohl der Kampf ein zentraler Bestandteil ist.
Die Handlung von Katanagatari, was in etwas „Schwert Geschichte“ heißt, lässt sich recht zügig zusammenfassen. Shichika Yasuri lebt mit seiner älteren Schwester ein einsames und abgelegenes Leben auf einer Insel. Shichika ist amtierendes Oberhaupt der Familie und der Kampfschule Kyotōryuu. Dieser Kampfstiel verzichtet auf den Einsatz von Schwertern und betrachtet den Kämpfer an sich als Schwert. Die Isolation der beiden wird unterbrochen nachdem die selbsternannte Strategin Togame auf der Insel auftaucht und Shichika bittet ihr bei der Suche nach den 12 Schwertern des berühmten Schmiedes Kiki Shikizaki zu helfen. Bevor er jedoch einwilligen kann, werden sie von einem Ninja angegriffen der bereits eines der Schwerter mit sich führt. Nach Überwindung dieser Störung und Inbesitznahme des Schwertes verlassen Togame und Shichika die Insel um ihre Suche zu beginnen.
Wie ich bereits erwähnt habe ist der visuelle Stiel erfrischend neu, anders und hat mir überaus gut gefallen. Nicht nur das Intro, sondern der komplette Soundtrack ist gut gelungen und passend eingesetzt. Das größte Problem das ich mit Katanagatari hatte waren meine eigenen Erwartungen, diese umfassten nämlich viel Action. Im Gegensatz dazu liegt der Schwerpunkt dieses Animes aber stark auf den Charakteren und Dialogen.
Pro Folge geht es um eines der Schwerter und dauert ca. 48 Minuten, davon werden nur ein paar auf den eigentlich Kampf um das betreffende Schwert aufgewendet. Die ersten Episoden sind übersichtlich strukturiert. Bei voranschreiten der Serie verwässert dieser Eindruck leider immer mehr, da immer mehr Charaktere und Parteien auf tauchen. Viele davon sieht man nur in einer der Folgen und dann (so gut wie) nie wieder. Dies ist eines der elementaren Probleme von Katanagatari, diese Serie verzettelt sich bei und in den Charakteren und darunter leidet die Handlung.
Diesen Anime historisch akkurat oder realistisch zu nennen wäre ein Tiefschlag, was einem aber in den letzten paar Folgen an den Kopf geworfen wird ist nicht Unerheblich und die Handlung verschlimm-bessert sich immer mehr bei „steigender Komplexität“. Normalerweise habe ich mit so etwas keinerlei Probleme, mit den kurzen Intervallen mit denen man diese Tatsachen vorgesetzt bekommt allerdings schon. Dazu kommt die nicht ganz so solide Handlung und schon steigert sich die Frustration das zu viel in zu kurzer Zeit passiert. Zu guter Letzt ist das Serienfinale so halbherzig Theatralisch, Pseudo-Dramatisch und meiner Auffassung nach so außerhalb der Charaktere, dass es beinahe schon ein einziger WTF-Moment ist.
Trotz all dieser Mali hatte ich meinen Spaß dabei zu zu sehen wie die kühle und berechnende Togame, zusammen mit dem unselbständigen und weltfremden Shichika zusammen ihr Menschlichkeit entdecken und einander näher kommen. Das überhastete Finale hat mir leider eine Menge davon wieder genommen, auch wenn es in gewisser Weise stimmig war. Das hätte man besser Strukturieren können.
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