Iceland Chronicles 3: Incomming

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EVE-Online begleitet mich seit 2007 und als vor ein paar Monaten die Termine für das Fanfest bekannt gegeben wurden, habe ich gebucht ohne wirklich nach zu denken. Ich will in keinster Weise ausdrücken das dies ein Fehler war, nur leider ist meine Begeisterung für das Spiel in den Jahren abgekühlt. Momentan logge ich mich nur noch alle paar Tage ein und sehe kurz nach dem rechten und logge wieder aus. So bin ich zu dem Schluss gekommen, das ich mir das Geld für meine beiden Accounts sparen könnte und habe die Abonnements gekündigt. Auf beiden habe ich ich jeweils noch mehrere Monate Spielzeit, so das es kein sofortiger Schluß ist, obwohl ich de-facto seit längerer Zeit nicht mehr Spiele.

Mit dem Fanfest 2011 ist dies bereits mein drittes Fanfest und mein vierter Besuch in Island und das zeigt sich in vielem. Ich kenne mich aus, auf den beiden Flughäfen, was die Zoll und Sicherheitsbestimmungen betrifft und brauche (meistens) keine Karte mehr um mich in Reykjavik zurecht zu finden. Es hat sich fast schon zu einem alljährlichem Ritual entwickelt und so ist die Stimmung mit der ich am Donnerstag aufbrach entspannt und melancholisch. Leider hat sich dieser Zustand nicht lange gehalten. Sobald ich im Flieger saß, begann der Spaß. Das Media-Terminal bei mir war außer Betrieb. So konnte ich keinen Film sehen oder mir die Position des Flugzeuges anzeigen lassen. Kein Problem, dachte ich, denn ich habe ja meine PSP dabei. Leider hatte ich die vergessen ausreichend zu laden und nach einer Stunde der dreieinhalb Stunden war der Akku erschöpft. So hatte ich keine Möglichkeit mich mehr ab zu lenken und achtete mehr auf meine Umgebung. Ich merkte den kalten Zug der Lüftung die sich nicht abschalten oder verstellen ließ, das gequengel irgendeines Kindes hinter mir, die Sitze die viel zu wenig Fußraum bieten und man beginnt Sardinen (die in der Blechdose) zu beneiden.

Mittlerweile war ich nicht mehr entspannt melancholisch sondern eher fantasierend genervt. Warum das? Durch meine PSP konnte ich mich vor all dem was ich erwähnte gut ablenken und habe das Geräuspert meiner Sitznachbarin am Fenster nicht bewusst wahrgenommen. Nun aber aller Ablenkung beraubt stellte ich rasch fest, das sich die Intervalle stark verkürzten. Zwei Stunden vor Landung hatte Sie den Höhepunkt erreicht und räusperte sich ca. alle Minute. Manchmal von einem kurzen und einfachem Husten unterbrochen. Nur noch eine Stunde vom Zielflughafen entfernt hatte ich mich in Fantasie Welt geflüchtet, die aber sehr Gewalt geprägt war. Ich stellte mir vor wie das Fenster platzten würde und die plötzliche Dekompression sie einfach durch den kleinen Fensterrahmen ins freie Saugen würde. Ich wollte gerade über diesen unrealistischen Gedanken innerlich Schmunzeln und meine Sitzposition so weit verändern das sich die Druckstellen an den Beinen gleichmäßig verteilten, da fing die Frau an hektisch in der Sitztasche zu wühlen und nach kurzer Zeit die Spuck- oder umgangssprachlich auch Kotztüte sich an den Mund zu halten.

Meiner begrenzten Erfahrung zum trotz (die Begebenheiten an denen ich mich Übergeben habe, kann ich beinahe an einer Hand abzählen) kam nicht der von erwartete Schwall in einem Rutsch. Als ob sie mich weiter Nerven wollte, würgte sie alle 5-10 Sekunden ein neues Stück hoch und spuckte es in die Tüte. Aus dem Augenwinkel verfolgte ich das Geschehen für ein oder zwei Minuten und konnte mich aus Mangel an einem stärkerem Stimuli nicht abwenden bis es endete.

Nach einer Weile nahmen wir beide wieder unsere bereits etablierten Beschäftigungen auf. Sie das Räuspern und ich die Gewaltfantasien, bis wir schließlich in Keflavik landeten. Ich beeilte mich aus dem Flieger zu kommen und freute mich endlich wieder meine Beine zu etwas anderen als Druckstellen zu sammeln benutzten zu können. Nachdem ich das Gepäck eingesammelt hatte, machte ich mich auf zum Bus und freute mich auf das Hotelbett. Kurz vor 19 Uhr Ortszeit wollte ich noch meine Fanfest Ausweiß holen, aber die Hallte hatte schon zu. So Organisierte ich mir einen Burger mit Pommes, ging zurück auf mein Zimmer und spielte noch etwas PSP bis ich schlafen ging. Der Tag hatte mich wirklich geschafft.

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