Als letztes Jahr Inception in die Kinos gekommen ist, wollte ich ihn mir ansehen, leider bin ich nicht dazu gekommen. Von allen Seiten, habe ich nur gutes über den Film gehört. Vor ein paar Tagen bin ich bei Amazon wieder auf ihn gestoßen und habe ihn mir gekauft.
Inception verfügt über mehrere Handlungsstränge, die in verschiedenen Etappen erzählt werden, weswegen ich hier nur eine extrem grobe Übersicht geben werde. Cobb (Leonardo DiCaprio) ist ein Wirtschaftsspion, dem es möglich ist in die Traume anderer Personen ein zu dringen und ohne das diese etwas davon Mitbekommen Informationen zu extrahieren. Dabei wissen nur Cobb und seine Mitstreiter, das sie sich in einem Traum befinden und haben so eine gewisse Kontrolle über das Geschehen.
Als das Team versucht bei Saito (Ken Watanabe) eine Information zu extrahieren, mischt sich das Unterbewusstsein von Cobb, in Form seiner verstorbenen Frau Mal (Marion Cotillard) in das geschehen ein und vereitelt das Unternehmen. Saito, der das Potential von Cobb erkennt, macht ihm ein Angebot, dass es ihm fast Unmöglich macht abzulehnen. Er soll keine Information extrahieren sondern eine Idee in das (Unter-)Bewusstsein der Zielpersohn einpflanzen. Alle sind der Meinung dies sei Unmöglich, bis auf Cobb der behauptet dies schon einmal vollbracht zu haben. So stellt er ein neues Team für diesen Auftrag auf. Bei der Durchführung geht einiges wie geplant vor, nicht nur hat die Zielpersohn Robert Fischer (Cillian Murphy) ein Training erhalten um das Unterbewusstsein zu sensibilisieren und ggf. Abzuwehren, sondern auch Mal taucht im Ungünstigsten Moment auf und droht das ganze Unternehmen zu bedrohen.
Zu aller erst muss ich mich zu der Behauptung äußern das Inception so bahnbrechend neu ist, das ist nicht der Fall. Das zugrundeliegende Konzept, in Träume von anderen einzudringen und diese zu beeinflussen wurde schon mehrfach in den Medien benutzt. Bestes Beispiel hierfür ist The Cell aus dem Jahr 2000 (es gibt noch andere, aber mir Fallen die Titel nicht mehr ein). Der grundlegende Unterschied zu den anderen ist das die Herangehensweise, der visuelle Stiel und die Umsetzung.
Wenn man es etwas böswillig ausdrücken möchte, könnte man sagen das Inception nichts weiter als eine Kombination aus The Cell, James Bond und Oceans 11 ist. Sie brechen, mit einem Expertenteam, in einen Traum ein um dort methodisch ihren Auftrag zu erfüllen. Währenddessen kompensieren sie durch Improvisation, alle entstehenden und unvorhergesehenen Komplikationen.
Die Traumwelten hier wirken realistisch und nicht abgedreht, gruselig oder comichaft wie in anderen Filmen. In Wirklichkeit geht es bei Inception, neben den ganzen Explosionen, Schusswechseln und sonstigem Drumherum einfach nur um Cobb, wie er sich weigert sich seinen Schuldgefühlen zu stellen und was sie erzeugt haben. Diese Schuldgefühle werden von Mal in den Traumen personifiziert und versuchen Cobb dazu zu zwingen sich ihnen zu stellen. DiCaprio macht einen soliden schauspielerischen Job und schafft es genau dies glaubhaft rüber zu bringen. Ich habe generell nicht viel an der Schauspielerei aussetzten, die Charaktere wirken alle glaubhaft, auch wenn nicht immer viel über sie bekannt ist. Der Soundtrack unterstützt den Film auch wunderbar und ist immer passend eingesetzt. Ich habe keine wirklichen Kritikpunkte, außer das ich ein oder zweimal die Szenenwechsel nicht optimal fand, aber das sind minimale handwerkliche Makel. Was ich etwas Schade fand, war das es nicht so viele unrealistische Szenen gibt, wie der Trailer andeutet. Diese kann man an einer Hand aufzählen, sind dafür aber sorgfältig eingesetzt.
Inception erfindet das Rad nicht neu und bedient sich großzügig bei anderen Filmen, aber er kombiniert diese Thematiken gelungen. Getreu dem Motto „besser gut geklaut als selber schlecht ausgedacht“.
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