Spielen aus der Cloud – Impulse im Vergleich zu Steam

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Steam benutzte ich schon seit es damals zum Counter-Strike spielen erforderlich wurde. In dieser Version habe ich es abgrundtief gehasst, weil es einfach nicht funktioniert hatte. Das ging so weit, das ich den Steam Client für längere Zeit boykottierte. Das ist natürlich eine Anekdote aus der grauen Vorzeit und der Anfänge des heutigen Platzhirschen Steam.

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Der aktuelle Steam Client ist sehr viel mehr als damals. Aus der einzigen instabilen Katastrophensoftware hat sich eine stabile und ausgereift Plattform entwickelt. Es werden nicht nur Produkte von Valve vertrieben, sondern auch von jeder namenhaften Spieleschmiede der Welt und auch Indie Titel. Darüber hinaus gibt es eine Freundesliste, die auch benutzt werden kann, um sich in Spiele von Freunden einzuklinken. Ein Community Portal, bei der man einen schnellen Überblick hat, was bei seinen Freunden und Gruppen los ist. Ergänzt wird es durch das News Portal, wo man immer auf dem Laufenden ist, was Updates oder Neuveröffentlichungen ist. Werbe-/News-Popups können in den Optionen deaktiviert werden. Dann gibt es natürlich noch den Spielekatalog, hier sieht man alle Spiele, die man erworben hat oder Mods zu installierten Spielen. Auf diese Übersicht lassen sich mehrere Filter anwenden wie kürzlich gespielt, installiert oder Favoriten. Standardmäßig werden die installierten Spiele immer auf dem aktuellen Patchlevel gehalten und automatisch aktualisiert, was man auf Wunsch deaktivieren kann. In jedem beliebigen Spiel lässt man sich über eine Tastenkombination eine Menüstruktur einblenden und erhält so die Möglichkeit mit dem Steam Browser zu surfen, zu chatten oder seine Erfolge zu überprüfen. Je nach Spiel können die Speicherpunkte auch direkt in die Cloud geladen werden und so von jedem Rechner, der mit dem eigenen Profil verbunden ist, benutzt werden.

Auf den Impulse Client bin ich vor knapp einer Woche gestoßen, als ich die Beta Version von Space Pirates and Zombies kaufte, das auf Steam nicht verfügbar ist. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie etwas von diesem Dienst gehört, also machte ich mich erstmal etwas schlau. Wie der Steam Client, der Firma Valve gehört, so gehört der Impulse Client zu GameStop. Dies besänftigte meine Befürchtungen, dass es sich um Betrug handeln könnte, oder was noch viel schlimmer wäre, das die Firma nach kurzer Zeit pleitegeht und ich keinen Zugriff mehr auf meine Spiele habe.

Auf den ersten Blick macht der Impulse Client einen guten Eindruck, der Angebot an Spielen ist groß. Man hat die Wahl die Spiele in Euro oder in US Dollar zahlen zu zahlen. Wer jetzt schon anfängt zu jubeln, den muss ich beruhigen, der Preis ist fast identisch. Es ist Europäern nicht möglich die Spiele zu günstigen Importpreisen zu kaufen. Das Community Portal von Impulse ist etwas spartanisch und hat mich nicht eingeladen Besonderes viel Zeit damit zu verbringen. ImpulseTV hingegen hat mich begeistert. Im Gegensatz zu Steam, bei denen nur (lieblose) Trailer und Screenshots als Werbemittel angeboten werden, produziert Impulse eigene Video Rezensionen und zeigt das Spiel im Hintergrund. Den eigenen Spielekatalog wird standardmäßig nicht mit Updates versorgt, das muss man in den Optionen erst aktivieren. Weiterhin gibt es keine Filter, sondern nur ein paar Sortierfunktionen. Ich kann mir vorstellen, dass dies eine große Spieleliste sehr unübersichtlich macht. Bei jedem Start des Impulse Clients wird auch ein Werbefenster angezeigt, dessen erscheinen nicht abschaltbar ist (schließen aber schon).
Bei der Profeilerstellung hat Impulse eine maximale Passwortlänge von 12 Zeichen. Das hatte ich natürlich überlesen und hatte deswegen meinen Spaß, indem ich vier Mal mein Passwort zurücksetzten, durfte. Interessanterweise funktioniert mein Ursprüngliches (zu langes) Passwort wunderbar mit dem Rechner, auf dem das Profil erstellt wurde. Auf meinem Notebook gab es nur die nichtssagende Fehlermeldung das der Benutzername oder Passwort falsch wären. Ausversehen starte ich den Impulse Client öfter mal doppelt, was in einem permanenten (extra) Ladefenster resultiert, das sich durch das Beenden des Clients beheben lässt.

Steam macht für mich einen gereiften und ausgewogenen Eindruck. Impulse wirkt auf mich, wie schon beschrieben, sehr spartanisch und irgendwie lieblos (außer ImpulseTV). Preislich gibt es kaum Unterschiede, wobei man aber immer einen Blick auf die Angebote haben sollte. Eigentlich macht es keinen Unterschied und es kommt einfach auf die persönlichen Präferenzen, an was man einsetzt. Mit Impulse wurde ich aber nicht wirklich warm, und sobald ich Space Pirates and Zombies zu meiner Befriedigung gespielt habe, werde ich Impulse aus dem Autostart nehmen. Steam reicht mir völlig.

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