Ein Rückblick auf Stargate Universe

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Im Herbst 2009 startete Stargate Universe und die Pilotfolge hat bei mir gemischte Gefühle hervorgerufen. Damals war mein Eindruck skeptisch optimistisch, aber als langjähriger Fan des Stargate Franchise bin ich bei der Serie geblieben. Der Rest der ersten Staffel fühlte sich für mich wie ein Schlag ins Gesicht an, Folge für Folge. Das zentrale Konzept der Serie bestand aus puren (konstruiertem) Drama. Die Charaktere gingen sich andauernd an die Gurgel, es wurde intrigiert und ständig gegeneinander gearbeitet. Es war eine komplette Abkehr vom etablierten Stargate Konzept und ich musste mich stellenweise durch die Folgen quälen. Nachdem die erste Staffel abgeschlossen war, war ich mir nicht sicher, ob ich mir das überhaupt weiter antun sollte. Aus mangelnden Sci Fi Alternativen blieb ich aber dabei.

Die zweite Staffel wurde schrittweise besser, der Schwerpunkt verlagerte sich weg von Intrigen und zwischenmenschlichen Konflikten hin zum gemeinsamen Überlebenskampf. Die Besatzung der Desity hatte mittlerweile gelernt halbwegs miteinander zu leben und zu überleben. Ich habe mich selber bei der Erkenntnis überrascht, das ich langsam anfing ein Interesse an der Serie zu entwickeln.

Am 16. Dezember 2010 gab SyFy bekannt, das es keine dritte Staffel geben wird, es wurde aber in Aussicht gestellt die Handlung in zwei weiteren Filmen zu beenden. Für eine Serie, die auf fünf Staffeln ausgelegt war, ist das natürlich ein herber Schlag. Aber es sollte für die SGU noch schlimmer kommen, diese Filmpläne sind zum momentanen Stand der Dinge gestoppt. Nach Folge 20 der 2. Staffel ist es aus mit SGU. Diese Folge habe ich heute Morgen (endlich) angesehen und muss ich sagen, sie hat mir Gefallen. Sie bietet einen passenden und befriedigenden Abschluss, auch wenn natürlich ein offenes Ende geliefert wird. Im Vergleich zu dem etwas überhasteten Ende von Battlestar Galactica finde ich das von SGU gelungener.

Warum hat aber Stargate Universe nicht funktioniert? Meiner Meinung nach lag es vor allem daran, dass es eine Serie im Stargate Universum, im Stargate Franchise war. Die Zuschauer hatten andere Erwartungen. Mit der Abkehr von allen etablierten Konzepten und den Kernkriterien von Stargate wurde die etablierte Fangruppe verschreckt. Geboten wurde ein Versuch eine Mischung aus Battlestar Galactice, Raumschif Voyager und Lost zu erstellen. Leider war das Ergebnis suboptimal, da es einfach nicht gepasst hat. Die Produzenten haben, wie schon erwähnt, etwas Neues mit dem Franchise versucht und haben zu lange gebraucht die Serie zu konsolidieren. Diesen Prozess der Konsolidierung muss jede neue Serie durchmachen, bis „sie sich selbst findet“. SyFy war aber nicht bereit SGU ausreichend Zeit zu geben um das Potential, das die Serie aufgebaut hatte auszuschöpfen. Dies ist sehr bedauerlich, vor allem, wenn man bedenkt, dass in den letzten Jahren so viele neue Serien gestartet sind wie noch nie. Vor allem liegt das daran, das (im amerikanischen Raum) mit Streaming-Diensten wie Netflix oder Hulu viel Geld auch mit alten Serien verdient werden kann. Der Trend geht eindeutig weg vom reinen Fernsehpublikum mit anschließender Vermarktung auf DVD / BlueRay und hin zum Internet. Als Beispiel hierfür möchte ich erwähnen das momentan auf YouTube in jeder Minute rund 48 Stunden neues Videomaterial hochgeladen wird. Das heutige Publikum möchte sich nicht mehr nach dem statischen Angebot der Fernsehsender richten, sondern möchte die Inhalte von eigenem Interesse, zu einem selbst gewählten Zeitpunkt konsumieren.

Momentan gibt es keine weiteren Pläne das Starge Franchise weiter zu vermarkten. Meines Wissens sind keine weiteren Serien oder Filme geplant. Selbst das Stargate MMO (Stargate Worlds) das einige Zeit in Entwicklung war, ist Eingestellt worden. Somit gibt es für absehbare Zeit nicht Neues mehr mit Stargate. Schade eigentlich, aber alles muss irgendwann einmal ein Ende haben.

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