Priest Rezension

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priest-plakat-negativ Ich wagte nicht darauf zu hoffen, aber nach Twilight und dem restlichen Vampirmüll, der einem in den letzten Jahren an den Kopf geworfen wurde, endlich einen (halbwegs) anständiger Vampirfilm für Männer zu finden, ist fast schon ein Wunder.

Priest spielt in einer dystopischen und alternativen Erde der Zukunft. Seit Anbeginn der Zeit kämpfen die Menschen gegen die Vampire, in nicht endenwollenden Kriegen. Die andauernden Konflikte haben ihre Spuren hinterlassen und die Erde ist eine toxische verstrahlte Wüstenlandschaft. Das zivilisierte Leben spielt sich in riesigen Stadt-Festungen ab, in der die (christlich orientierte) Kirche ein totalitäre Theokratie errichtet hat.

Die Kirche erklärte die Bedrohung durch die Vampire und den Krieg gegen diese schon vor Jahren als beendet. Die wenigen noch lebenden Exemplare sind in bunkerähnlichen Reservaten untergebracht und somit herrscht auch kein Bedarf nach der einstigen Superwaffen gegen die Vampire, die Priester. Die (anscheinend genmanipulierten) Superkrieger, fristen ihr Dasein, strickt voneinander getrennt am Rande der Gesellschaft.
Die Welt außerhalb dieser Stadt-Festungen ist größtenteils gesetzlos, obwohl es mehrere kleinere Siedlungen gibt, dessen Bewohner darum ringen das Land wieder nutzbar zu machen. Anscheinend wurden aber nicht alle Vampire in Reservate „untergebracht“ und als bei einem Überfall die Nichte eines dieser namenlosen Priester entführt wird, setzt dieser alles daran sie zu befreien.
Die Kirche gilt, wie in vielen realen Religionen, als unfehlbar und der Klerus verbietet ihm in Aktion zu treten und droht bei Zuwiederhandlung mit Exkommunikation. Der Priester (Paul Bettany) lässt sich davon nicht abschrecken und macht sich auf Suche nach seiner Nichte. Der Klerus gerät in Aufruhr über diesen offenen Akt der Rebellion und setzt die verbliebenen vier Priester auf ihn an. Schon bald muss der Priester feststellen, dass die Bedrohung weit größer ist als nur ein marodierendes Rudel an Vampiren. Die Vampire sind dank eines im Krieg angeblich gefallenen Priesters und nun Vampirs verwandelten weit besser organisiert als jemals zuvor. Wird er es, schaffen die Stadt-Festung und seine Nichte zu retten?

Die Handlung ist nicht besonders ausgeprägt, die Charaktere sind bestenfalls in Grundzügen ausgearbeitet und das Prinzip des Films ist auch nicht neu. Aber darauf kommt es in diesem Film überhaupt nicht an, es ist einfach ein 180-Grad-Kurswandel vom „Im Sonnenlicht funkelnden, Drama und Emo Vampirfilm“. Die Vampire hier sind Monsterhaft, Augenlos, Emotionslos und nur entfernt humanoid. Das geht so weit, das man sie auch gleich als Aliens bezeichnen könnte, wäre da nicht die Sache mit dem Blutsaugen und der Verwandlung. Allein die von ihnen verwandelten Menschen sind zur sprachlichen Artikulation fähig.
Was mich begeister hat war dieser Wunderbare Cyberpunkige Western Sci-Fi Vampir Genre-Mix. Damit hatte ich absolut nicht gerechnet und auch nicht, dass er so harmonisch wirkt und so ausgesprochen gut funktioniert. Da tut es auch keinen Abbruch, dass die Kampfszenen so unrealistisch auf Coolness und Stiel getrimmt sind. Priest ist eine einzige Rechtfertigung für Vampir-Monster-Action und nur der fast nicht existente Gore Faktor schmälert den Filmspaß. Ich muss mir jetzt erstmal die BlueRay vorbestellen die am 22. September auf den Markt kommt.

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