In den letzten Monaten habe ich mir die Zeit genommen und wieder angefangen (mehr) zu Lesen. Da meine Wohnung klein und meine Regale bereits bis zum Bersten gefüllt sind mit Büchern, habe ich angefangen Amazons Kindle für mich zu entdecken. Dort bin ich beim Stöbern durch die Science Fiction Abteilung über den Roman Mech aus der Imperium Serie von B.V. Larson gestolpert. Lustiger weise besteht diese „Serie“ bis jetzt nur aus zwei Büchern.
In einer nicht näher definierten Zukunft hat die Menschheit begonnen andere Planeten zu kolonisieren. Am äußeren Rand dieser zivilisierten Welten liegt Garm. Auf diesen Planeten hält das Raumschiff Gladius zu und an Bord befindet sich der neue Gouverneur Lucas Droad. Die politische Situation ist angespannt, da der letzte Gouverneur der zu dieser Welt entsannt wurde, in einem Attentat umgekommen ist. Der zurzeit amtierende Gouverneur ist eine Marionette des Rates, der aus den Repräsentanten der alten Kolonisten Familien besteht. Die Ankunft von Droad, seinen Leibwächtern und sein legitimer Anspruch auf seinen Posten könnte einen Bürgerkrieg auslösen. Inmitten von Korruption und den internen Machtspielen des Rates soll Droad den Planeten wieder auf Vordermann bringen. Seine Ankunft bleibt jedoch nicht unbemerkt und kaum angekommen wird sein Hotel von Attentätern angegriffen.
Die Menschen sind jedoch nicht die einzigen intelligenten Lebewesen auf Garm, da wären noch die Tusk eine Parasitäre Lebensform, die als Kult getarnt in den Schädeln ausgewählter Menschen lebt. Die Tusk haben eine unglaubliche Lebensspanne und können sich deswegen noch gut an einen Krieg mit einer Rasse erinnern, die den Menschen komplett unbekannt ist. Die Lebensformen, die nur als „Das Imperium“ bekannt sind, gelten als ausgelöscht. Doch wie es der Zufall will, tauchen drei Schiffe im System von Garm auf. Vor Jahrhunderten beheimatete dieses Sonnensystem ihren Heimatplaneten, der im Krieg zerstört wurde. Die Schiffe des Imperium kommen gerade von einer Aufklärungsmission zurück die sie damals angetreten hatten. Zwei der Schiffe werden zerstört, da der Planet den sie anfliegen wollten, nur noch ein Asteroidenfeld ist. Das Dritte jedoch, schafft es im letzten Moment aus zu weichen und die Besatzung aus dem Kälteschlaf zu holen. An Bord dieses Schiffes erwacht eine „Mutter“ des Imperiums, fähig zur fast unendlichen Reproduktion ihrer Spezies, setzt sie sich zum Ziel das Imperium wieder auferstehen zu lassen und mit Garm an zu fangen.
Was dem Leser recht schnell klar wird, ist das der Autor sich nicht besonders um etablierte Namenskonventionen der Science-Fiction schert. Beinahe alles heißt irgendwie anders und muss aus dem Kontext erschlossen werden, nur wenig wird erklärt. Flugzeuge/Raumschiffe heißen Flitter und die Mechs, die als Titel herhalten, treten auch erst am Schluss des Romanes auf. Mechs sind für mich übermenschlich große von Menschen steuerbare (Kampf-)Roboter, hier sind es eine Art von Cyborgs, die nur unwesentlich größer als Menschen sind.
Das Imperium, das sich am besten mit den Zerg aus dem Spiel Starcraft vergleichen lässt, ist auch so ein Fall. Die verschiedenen Arten, diese aggressive und erbarmungslose Spezies, werden meistens unzureichend beschrieben. Stellenweise wurde es etwas anstrengen, die verschiedenen Bezeichnungen auseinanderzuhalten.
Über das gesamte Buch hinweg werden mehrere Handlungsstränge aufgeführt, was in der ersten Hälfte des Buches nicht unwesentlich zur allgemeinen Verwirrung des Lesers beiträgt. Dies ist aber auch gleichzeitig eines der Stärken des Buches, da das Geschehen aus mehren Gesichtpunken beschrieben wird.
Larson schafft es, das etwas ausgetretene, „Aliens greifen Menschen an“ Szenario neu und Interessant wirken zu lassen. Der Spannungsbogen wird gekonnt aufgebaut und fast durchgehend wollte ich wissen, wie es weiter geht. Ein guter Ansatz war auch, das Imperium nicht nur als schnöde und sprachlose Antagonisten darzustellen. Ganze Kapitel beschäftigen sich mit den Belangen aus der Sicht der verschiedenen Vertreter des Imperiums.
Wer also Lust auf leichte Science-Fiction Kost hat, der sollte es mal mit diesem Buch probieren. Am Preis sollte es sicher nicht scheitern.
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