Gleich als Warnung vorweg, Poolboy ist einer dieser Filme, die sich nicht ernst nehmen, konstant selbst Parodieren und im Grunde purer Trash sind. Das macht er auch von Anfang an klar und ich kann verstehen das viele mit dieser Art von Humor nicht klarkommen werden.
Die Handlung ist, gelinde gesagt, abstrus und scheint stellenweise von einem Autisten geschrieben worden zu sein. Kevin Sorbo (bekannt aus den TV Serien Herkules und Andromenda) spielt den Schauspieler Bando der gerade einen Film über einen Vietnam-Veteran dreht der aus diesem Krieg wieder in die USA zu Frau und Sohn zurück kehrt, um in seiner Heimatstadt als Poolboy zu arbeiten. Das dies aufgrund der Zeitlichen Differenzen zu den geschichtlichen Tatsachen gar nicht möglich ist wird dabei gekonnt ignoriert. Hinzukommt das er das Ende des Krieges aufgrund von Drogenexzessen, Orgien und Krankheit auch noch um 13 Jahre verpennt. Als er Schlussendlich wieder in Kalifornien auftaucht, muss er feststellen das das Pool-Reinigungsgeschäft fest in Mexikanischer Hand ist und seine Frau ihn auch noch mit einem dieser Mexikaner ganz offen betrügt. Bando beschließt das zu ändern und bei einem Zwischenfall mit der Mexikanischen-Poolreinigungs-Mafia kommt seine Famile ums leben, so mutiert seine Mission zu einem extrem blutigen (und schwachsinnigen) Rachefeldzug.
Der Film wirbt ganz offen mit Danny Trejo als einer der Hauptfiguren, der aber leider nur eine bessere Nebenrolle spielt und fast seinen kompletten Dialog zu schreien scheint. Was aber nur die Skurrilität von Poolboy unterstreicht. Gesteigert wird das Ganze noch, da es sich um einen Film dreht, indem ein Film produziert wird. Also dürfen schlechter Schnitt, katastrophale Kampf-Choreographie und die üblichen Produktionsprobleme nicht fehlen. So täuscht Bando gegen Ende des Films kurzerhand einfach seinen eigenen tot vor, um einer Vaterschaftsklage zu entkommen. Wenn ich einen Film zum Vergleich wählen müsste, würde am ehesten Kung Pow: Enter the Fist in Frage kommen. Von der ersten Minute des Film macht der Film klar das der Poolboy nicht seriös ist und hat man sich erstmal damit arrangiert, kann man ihn umso mehr genießen. Die Handlung springt wild zwischen den fiktiven Produzentenkommentaren und der momentanen Handlung hin und her. Hilft aber auf eine verdrehte Art und Weise dieser zu folgen. Meine Lieblingsszene im Film findet man ganz am Anfang. Bando ist in einer extrem schlechten Vietnam-Kulisse und kämpft gegen imaginäre Vietkong. Dabei kommt sein bester Freund bei einer Explosion ums Leben, um die Brutalität zu verdeutlichen, hört man den jemanden aus dem off „Achtung Blut“ rufen und sogleich sieht man aus dem Bildschirmrand einen Eimer mit Kunstblut kommen der Bando einfach ins Gesicht gekippt wird. Ich habe wirklich tränen gelacht und ich schmunzele immer noch bei der Erinnerung an diese Szene.
Wer Filme mag, die so schlecht sind das sie nicht nur fast, sondern wirklich gut sind, der sollte Poolboy: Drowning Out the Fury unbedingt sehen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich so viel und so hemmungslos bei einem Film gelacht habe. Ich würde sogar so weit gehen, das dies ein der besten Filme ist, die ich dieses Jahr gesehen habe.
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