Oppa Urlaub Style – Tag 1: Urlaub hier kommen wir

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Der Urlaub hat schon komisch begonnen, bevor er überhaupt begonnen hatte und mir ist durchaus bewusst, daß diese Aussage ein Wiederspruch in sich ist. Aber meine Lust auf den Urlaub und mein Bedarf darauf sind zwei Tage vor Urlaubsantritt in die Höhe geschossen. Ungefähr zu dem Zeitpunkt, als ich gerade auf der Couch gechillt hatte und die Türklingel ging. Vor der Tür stand der Hausmeister und ein Handwerker und erzählten mir, daß der Nachbar unter mir feuchte Wände hätte und der Ursprung bei mir vermutet würde. Da stand ich nun in der Tür und in voller Euphorie über diese Erkenntnis brachte ich in vollendeter Redegewandtheit ein einzelnes “Aha” heraus. Was die beiden nicht groß kümmerte und nur fragten, ob sie sich mal das Bad anschauen dürften. Die Euphorie, die in meinen Adern loderte, begann schon wieder abzuebben und so gewährte ich ihnen Zugang zu meiner Halle des weißen Thrones. Beide schauten sich kurz um und fanden nichts. Was auch nicht groß überraschend war, da die beiden höchstens 30 Sekunden mit einer visuellen Inspektion verbrachten und die restliche Zeit sehr ansprechende philosophische Bemerkungen über den Sinn des Lebens und meine Festung der weißen Einsamkeit machten. So zogen die beiden nach kurzem Geplausche wieder von dannen.

Tags darauf, also einen Tag vor dem Abflug, erwachte ich aus einem tiefen Odins-, ich meine Helge-Schlaf, als ich mehrere Nachrichten auf meinem Anrufbeantworter fand. Sie waren von meinen Eltern, die mich in Kenntnis setzten, daß sie und der Handwerker Oberhäuptling mich in einer knappen Stunde besuchen würden. Anscheinend ist die Situation bei meinem Nachbarn unten nicht besser geworden. Doch in weiser Vorraussicht hatte ich die Telefonnummer meiner Eltern der Hausverwaltung gegeben (für genau solch einen Notfall). Also tat ich das Beste, was ich in dieser Situation machen konnte, ich betrat die weiß getafelte Halle der geistigen und körperlichen Reinheit und bestieg den weißen Königsstuhl. Nicht lange danach klingelte es schon und zuerst meine Eltern und dann der Häuptling trafen ein. IMG_20150428_183533Nach kurzem Palaver stellte der Häuptling fest, daß, unter der Badewanne ungefähr 5 cm Wasser stünden und die Wand, an der die Wannenarmatur hängt, feucht wäre. Es war schon später Nachmittag und der Handwerker-Häuptling hatte nicht die notwendigen Werkzeuge bei sich, um viel zu machen. So beschlossen wir, das er seine Indianer morgen früh wieder zu mir schicken würde, um das Wasser abzupumpen und die Quelle des ungeplanten Teiches in den Hallen der inneren Andacht zu finden und zu beseitigen.

Leider würde ich zu diesem Zeitpunkt schon am Frankfurter Flugplatz sein und so erklärten sich meine Eltern bereit, hier in die Bresche zu springen und den Indianern Zugang zu meinen Hallen zu gewähren. So verabschiedeten wir uns alle voneinander und warteten auf Morgen, den 1. Tag meines Urlaubs.

Nachdem ich die Nacht wie jeder rationale Mensch verbracht habe, also nicht mit Schlafen sondern damit, einen Teil meines Backlog an Serien und Animes abzuarbeiten, traf ich mich früh Morgens mit meinem Kumpel Max und wir fuhren zusammen nach Frankfurt. Ein bisschen Rushhour und kleinere Unfallstaus und wir trafen am Frankfuter Flughafen ein. Wir beschlossen erst einmal einen Kaffee zu trinken. Max ist direkt von der Nachtschicht los gefahren und war dementsprechend von Energie überquellend. Bis jetzt habe ich bei all meinen Besuchen noch keinen brauchbaren Kaffee am FraPort bekommen und zu meiner “größten Überraschung” hat sich dieser Umstand nicht geändert. Wenn überhaupt war es ein neuer Tiefpunkt und so habe ich meinen überteuerten Flughafen Kaffee nach drei Schlucken entsorgt. Wir gaben unsere Koffer auf und gingen durch die Sicherheitskontrolle und aus Erfahrung weiß ich, daß es bei mir, aus welchen Gründen auch immer, länger dauert. Doch zu meiner Überraschung war dies heute nicht der Fall und wir sind in beinahe kürzester Zeit durch gekommen. Wir hatten noch etwas Zeit bis zum Boarding und so verbrachten wir etwas Zeit in der Lounge des Terminals. Dort im Eingangsbereich stand ein großes Modell eines Flugzeuges und Max hätte hier bestimmt auch schreiben können, was das für eines war, aber ich kann nur sagen, daß es eine Flügelspannweite von ungefähr zwei Metern hatte. Max war so begeistert, daß er davon ein Foto davon gemacht hat. Als wir uns dann in Richtung Gate aufmachen wollten, wurden wir von einer Frau in rotem Jacket in tiefstem Amerikanisch angesprochen, daß wir doch mit den Fotos aufpassen sollten und keine Passanten fotografieren sollten. Wir waren beide etwas verdutzt über dieses ungefragte von der Seite Angequatsche und ich habe sie nur fragend angeschaut und Max fragte Sie, ob sie hier zur Sicherheit gehören würde. Was sie verneinte. Also beendeten wir das Gespräch, indem wir weiter gingen.

Wir bestiegen unser Flugzeug und kaum saß ich auf meinem Platz, sind mir die Augen zugefallen und das Nächste was ich mitbekommen habe, war der Stewart, der mir einen Tomatensaft und Cracker hinstellte. Diese verschlang ich gierig und versank abermals in Schlummer. Die Landung in Heathrow weckte mich und nach einem Blick auf die Uhr bemerkten wir, daß wir Verspätung hatten. Wir wollten in London umsteigen und nach Seoul fliegen, aber der Flieger, den wir gebucht hatten, war schon weg. Unsere Order wurde automatisch von Britisch Airwais umgebucht und so dürfen wir jetzt knappe 7 Stunden hier in Heathrow verbringen und auf den neuen Flug am heutigen Abend warten. Wir haben einen Gastronomie-Gutschein von BA für uns beide ergattert, den wir nach kurzer Sondierung des Terminals in einem libanesischem Restaurant eintauschten. Danach gingen wir zum Besichtigungsdeck und bestaunten eine Zeitlang die wahnsinnig kurzen Abstände, in welchem die Flugzeuge hier landen. Da wir nichts Besseres zu tun hatten, sind wir in die Lounge gegangen und haben uns dort etwas ausgeruht und warteten auf unseren Ersatzflieger. Die beinahe 7 Stunden, die wir in der Lounge verbracht haben, haben wir dazu genutzt, uns an dem Buffet zu laben und etwas organisatorische Vor-/Nacharbeit zu leisten. Dank der Verspätung hat sich unser Plan komplett verschoben und so mussten wir dem Hotel Bescheid geben, daß wir später kommen. Wir tauschten unsere Ticketgutscheine bei Korean Air gegen richtige Tickets ein und reservierten die Plätze.

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