Oppa Urlaub Style – Tag 2: Auf nach Korea, willkommen in Korea

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Ich weiß nicht, ob es wirklich schon als Tag zwei zählt oder gezählt hat, aber zu dem Zeitpunkt, an dem ich diese Zeilen tippe, weiß ich sowieso nicht mehr genau, welche Uhrzeit jetzt stimmt.

Unser Ersatzflug soll gleich los gehen und so machen wir uns auf den Weg zum Gate und warten, daß uns Einlass gewährt wird und warten und warten. Aus Gründen, die mir unbekannt sind, verzögert sich auch dieser Abflug und ich beginne innerlich mit den Zähnen zu knirschen, da bin ich seit Kurzem etwas sensibilisiert. Doch kaum 20 Minuten später finden wir uns auf unseren reservierten Plätzen wieder und ich frohlocke auf Grund der Tatsache, daß ich so viel Platz habe. Ich kann die Beine ausstrecken und habe trotzdem noch Platz.

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Die ansehnlichen koreanischen Stewardessen wuseln mit einem nichtnachlassendem Lächeln auf den Lippen, wie Ameisen in Ihrem Bau, fortwährend von Fluggast zu Flugast. Bringen routiniert Snacks, Aperitifs, Getränke, die Karte zur Essenswahl und so weiter. Ich schäme mich schon fast der dargebotenen Freundlichkeit und das Einzige, was mir übrig bleibt, ist selber zu lächeln und mich unentwegt für die Aufmerksamkeiten zu bedanken.

Ein paar Stunden sind vergangen und wir haben zu Abend gegessen, ich habe mittlerweile mein Zeitgefühl komplett verloren. Ich habe zwar immer wieder kurze Nickerchen oder zu neu-deutsch, Power Naps, gemacht. Aber trotzdem bin ich jetzt seit knapp 30 Stunden oder so (verdammte Zeitumstellungen) auf den Beinen und dann funktioniert das mit den kognitiven Fähigkeiten nicht mehr so, wie man das gerne hätte. Das weiß ich aus langjähriger und persönlicher Erfahrung, auch wenn man meint, daß man noch fit ist.

Diese professionelle Erfahrung, die der Pudding, der vorgibt mein Gehirn zu sein, ignoriert, sehe ich mir noch den restlichen Teil des letzten Hobbit Filmes an. Aus irgendeinem Grund ist der an mir vorbei gegangen und ich hatte ihn noch nicht gesehen. Irgendwann ist auch der Film vorbei und ich drücke den Knopf für die Liegefunktion, die der als Sitz getarnte Gundam hat, auf dem ich es mir schon länger bequem mache. Noch das Kopfkissen und die Decke von der durchaus süßen lächelnden Ameise entgegen nehmen und schon steht das Frühstück vor mir, daß ich vor gefühlten 2 Minuten gewählt habe. Es ist ein traditionelles, koreanisches Frühstück, das ich ohne Ahnung, Sinn und vor allem ohne nennenswerten Verstand gewählt habe. Aber ich fliege nach Korea, also esse ich auch koreanisch. Aber diese Reisbrei-Suppe,die eine homöopathische Spränklung von Lauch, Fisch und getrockneten Seetangblättern in sich vereint, ist überaus enttäuschend. Für meinen Geschmack zu wässrig und vor allem zu fad. Die Beilagen, die aus ein paar Streifen kaltem Rindfleisch und einer aufgeschnittenen Frucht bestehen, reißen es da auch nicht raus. Aber ich habe es bezahlt und ausgewählt, also kommt es auch in den Magen und schlecht schmeckt es ja nicht, es schmeckt halt nach fast nichts. An dem darauf folgenden Kaffee halte ich mich eine mir unbekannte Zeit lang fest. Max berichtet mir, daß wir eine ganze Zeitlang Rückenwind hatten. Ich kann mich nicht an so was erinnern, ich kann mich ja kaum daran erinnern geschlafen zu haben. Aber kaum habe ich den Kaffee verinnerlicht (sprichwörtlich) setzen wir zur Landung an und als wir die Blenden vor dem Fenster öffnen, entfleucht Max und mir ein gemeinsames Stöhnen. So, verdammt hell

Kaum haben wir eine minimale Toleranz gegen diesen permanenten Photonen- Dauerbeschuss aufgebaut, da finden wir uns in der überhaupt nicht langen Warteschlange bei Immigrations wieder. Um uns herum sind bestimmt 300 Menschen in vielen Schlangen vor den Schaltern aufgereiht.

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Ich erblicke ein Schild, auf dem mit Piktogrammen steht, daß, man keine Fotos machen und kein Handy an haben soll. Diese Aufforderung wird gekonnt von Jedem ignoriert. Bestimmt jeder 2. hat sich in das kostenlose WLAN eingeklingt und hört Musik, ist auf sozialem Medien aktiv oder macht das, was die Frau vor mir in der Schlange macht. Sie macht alles gleichzeitig, auf dem Handy twitterte oder chattete sie, während sie mit dem iPad (das sie in der gleichen Hand hielt) fröhlich eine Daily Soap Drama streamt. Aber auch Ihre beachtlichen Multitasking Fähigkeiten wurden unterbrochen als sie zum Schalter gerufen wurde. Wie Sie musste auch ich die Fingerabdrücke beider Zeigefinger und ein Foto meines ansehnlichen, ausgeruhten und gepflegten Gesichtes abgeben. Danach irrten wir noch kurz bei der Gepäckabgabe umher, da die Koffer von Max und mir offenbar als Sonderfall behandelt wurden. Wenn man einen Flug verpasst, macht es die Organisation anscheinend nicht einfacher. Aber das wussten wir zunächst nicht. Aber zu guter Letzt haben wir sie bei dem Lost & Found Schalter ausgelöst. Der Zoll hat uns auch keine Probleme gemacht und schon waren wir mit unseren Koffern im Schlepptau dabei, etwas Bares am Geldautomaten zu organiseren und Fahrkarten für den Bustransfer zum Hotel zu ergattern. Eine knappe Stunde später waren wir dabei ins Hotel einzuchecken. Endlich in unserem Hotelzimmer angekommen, schmissen wir unsere Sachen in die Ecke und stellten uns dem akuten Problem. Wie bedient man diese Hi-Tech Toilette, ohne aus Versehen einen Orbitalschlag zu befehlen. Ich löste das Problem durch wahlloses Herumprobieren, bis ich realisierte, daß es eine minimale englische Beschriftung gab. Bis dahin war ich sowohl vorne als auch hinten gespült worden und geföhnt. Okay, ich gebe zu, das mit dem Oribtalschlag war eine humoristisch gemeinte Übertreibung meinerseits. Allerdings verfügt dieser Hi-Tech Tron auch über eine Sitzheizung und Max hat unter anfänglichem Kichern bei der Bedienung einen Fehler begangen und die Bacon-Röst-Einstellung gefunden. Aber es entstand kein permanenter Schaden an wichtigen Körperregionen, nicht daß ich das kontrolliert hätte. Ich verlasse mich hier auf seine fundierte Aussage.

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Danach entspannten wir etwas im Zimmer, kontrollierten unsere Flugmeilen und ich nutzte die Zeit wieder dazu, diese Zeilen zu verfassen. Es ging schon auf den Abend zu und so beschlossen wir nur noch ein wenig, die nähere Hotelumgebung zu erkunden und dann den Tag ausklingen zu lassen. Bei der Erkundung übermannte uns ein leichtes Hungergefühl und obwohl es eine große Anzahl an verschiedenen Garküchen gibt, hat uns nichts so richtig angesprochen. Aber das größte Problem war eher, daß keines von diesen Etablissements so aussah, als ob es eine englische Karte hätte. So haben wir uns schweren Herzens dazu entschlossen das Unaussprechliche zu tun. Wir sind in den Mc Donald´s neben dem Hotel gegangen. Dort habe ich etwas Interessantes und etwas Unglaubliches gesehen. Das Interessante war, daß dieser Mc Donald´s mit mehreren Rollern das Essen auch zum Liefern gibt und das Unglaubliche war, daß ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Burger bekommen habe, der genauso aussah wie auf dem Werbefoto! Dies war eine Fast Food Epiphanie, noch nie habe ich so etwas erlebt oder von Jemandem gehört, dem dies passiert ist. Nachdem ich mich von diesem komplett übertriebenen Erlebnis wieder erholt hatte, aßen wir und kehrten dann ins Hotel für die Nacht zurück.

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