Nach dem gestrigen Großkampftag haben wir den Großteil des Vormittages verschlafen und sind etwas spät in den Tag gestartet. Nachdem wir etwas bei einem der verschiedenen 7-11 gefrühstückt haben, machen wir uns auf dem Weg zu Gyeongbokgung. Dies ist der erste und größte unter allen fünf Palästen Seouls und bedeutet “strahlende Glückseligkeit”. Wie nicht anders zu erwarten ist der Palast gut besucht und selbst am Seiteneingang mussten wir anstehen. Im Vergleich zu der Warterei von gestern, ging es heute schnell.
Da wir nicht den Haupteingang zum Betreten benutzt haben, sondern zum Verlassen, ist uns leider einiges erst zum Schluss klar geworden. Es gibt momentan eine Aktion, bei der man sich historische Kleidung mieten und so gewandet Gyeongbokgung erkunden kann. Darüber haben wir uns nämlich die ganze Zeit gewundert, was hier abgeht. Die Angestellten des Palastes sind natürlich auch in historischer Kleidung, aber in der von Bediensteten und nicht von Beamten oder Adligen. Wir haben einige Stunden damit verbracht, einfach nur über die sehr weitläufige Palast-Anlage zu schlendern und uns die meisten der noch stehenden Gebäude anzusehen. Als wir dann aus dem eigentlichen Palastgelände heraustreten, in den Eingangsbereich, sehen wir Vorbereitungen für irgendeine Aufführung. Statisten, die nur halb in historischer Rüstung gekleidet sind, rennen auf dem Platz auf und ab und üben eine Choreographie ein. Wir bleiben eine ganze Weile stehen und sehen zu wie sie immer wieder im Kreis rennen, sich neu formieren, ein paar Kampfpositionen einnehmen und dabei immer wieder Kampfgebrüll von sich geben.
Alles sehr beeindruckend, auch wenn immer wieder die Statisten über sich selbst lachen müssen (sehr vereinzelt). Als wir uns schließlich von diesem Spektakel loseisen können, begeben wir uns abermals in die Tiefen der U-Bahn auf den Weg zum koreanischen Nationalmuseum. Doch als die Sonne zur Neige geht und unser Hunger zu Tage kommt, beschließen wir etwas zu essen. Nach kurzer Beratung und Internetrecherche entscheiden wir uns für Sushi. Max hat da etwas in der Nähe der Universität bei der Station Hongik gefunden. Wir haben noch nicht einmal die U-Bahn Station verlassen, da laufen wir schon wieder in eine Wand aus Menschen. Es gibt nur wenige Ausgänge hier und zu viele Menschen, die diese benutzen wollen. Es ist schon erstaunlich wie schnell man sich anpasst und so sind auch wir mittlerweile in der Lage, uns stumpf durch die Massen zu schieben. Diejenigen die sich nicht (rechtzeitig) bewegen, werden durch “freundliches” Drücken dazu ermutigt.
Nach kurzem Suchen finden wir den Laden “Sushi in Sushi”, doch dieser hat leider nur noch knappe 40 Minuten offen. Also beschließen wir einfach schneller zu essen und gehen danach wieder ins Hotel, die Nacht ist zwar noch nicht zu Ende, aber auch bei weitem nicht mehr jung und wir wollen morgen wieder fit sein.
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