Wie habe ich noch großmundig vor ein paar Wochen getönt, ich könnte mal wieder Urlaub gebrauchen. Das hat sich jetzt bewahrheitet, heute geht es nach Norwegen. Aber zuerst holt mich morgens um acht die Taxe ab und wir fahren nach Ludwigshafen. Dort sammeln wir meine Eltern ein und wir fahren weiter nach Frankfurt zum Flughafen.
Glücklicherweise haben wir sehr viel Zeit eingeplant und einen guten Teil davon brauchen wir, indem wir uns von einem Stau zum nächsten kämpfen. Zwischendurch schafft es der Taxifahrer auf eine dreistellige Kilometeranzahl pro Stunde zu beschleunigen. Bei kurzen Beschleunigungsphasen wurden jedes Fahrmannöver unsem biologisches Accelerometer, was mein Vater ist, mit akustischen Signaltönen oder kurzzeitiger Schnappatmung untermahlt. Wir schaffen es aber unbeschadet beim Flughafen anzukommen und suchen nach kurzer Orientierungsphase den Lufthansa Schalter auf. Dort werden wir aber wieder abgewiesen, wir sollten zu einem der Computer Terminals gehen. Also machen wir das und stellen fest, dass zwei der Terminals, die wir versuchen zu benutzen außer Funktion sind. Danach werden wir von einem der Lufthansa Helfer, die hier zur Untestütztung rumrennen, zu einem weiteren Schalter geschickt. Dort können wir schließlich unser Gepäck aufgebenund und bekommen unsere Karten. Frohen Mutes suchen wir die Sicherheitsschikanen auf, bei denen wir uns fast entkleiden müssen und besteigen die Lufthansa Maschine. Irgendwie bin ich von meinem vorherigen Urlaub verwöhnt worden. Dort konnte ich meine Beine ja mehr als ein paar Zentimeter bewegen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der durchschnittliche Sarg, mit dem man seine letzte Reise antritt, bequemer ist. Aber nach knappen zwei Stunden landen wir in Oslo.
Begrüßt werden wir von strahlendem Sonnenschein und 15 Grad Celsius brüllender Hitze. Von wegen das kalte Norwegen, wir fangen beinahe spontan an zu schwitzen. Nachdem wir uns von der Kleidung dem hiesigen Klima angepasst haben, suchen wir uns erst einmal etwas zu essen. Auf dem Flug gab es nämlich nichts kostenloses oder ansehnliches zu essen und zu trinken. So gestärkt suchen wir uns ein schönes Plätzchen bis unser Flug nach Alta startet.
Als wir den Flieger gerade betreten wollen, fällt uns am Aushang auf, dass dieser Inlandsflug nach Alta noch einen Zwischenstopp in Tromsø macht. Das habe ich bei der ursprünglichen Planung gar nicht mitbekommen. Aber das macht auch keinen nennenswerten Unterschied und so landen wir zwei Stunden später in Alta um 22:40. Während meine Eltern am einzigen Rollband der Gepäckausgabe warten, gehe ich schnell zum Schalter von Hertz und hole mir den reservierten Schlüssel ab. Nach wenigen Minuten fängt das Gepäckband an zu dröhnen und die ersten Koffer erscheinen.
Die nächste Herausforderung war, den Mietwagen zu finden, da diese einen separaten Parkplatz haben und wir nicht gleich mitgekriegt haben wo genau der ist. So sind wir kurz vor Mitternacht im Hotel abgekommen und haben vor lauter ankommen, rumkramen und auspacken die Nacht durchgemacht. Zu der Jahreszeit geht hier nämlich die Sonne um 23:52 unter und um 0:50 wieder auf. Somit haben wir eine knappe Stunde astronomischer Nacht.
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