Nach einiger Blogger-Abstinenz habe ich heute ein Review zu RD Sennou Chosashitsu.
In RD ist das Jahr 2061, die Welt hat einiges hinter sich wie einen (oder mehrere) Atom-Kriege und Umwelt-Katastrophen. Leider geht die Story aber nicht wirklich darauf ein um hier ein umfassendes Weltbild auf zu bauen. Was aber sicher ist, das der Meeres-Spiegel dramatisch gestiegen ist und die Menschheit angefangen hat Künstliche-Inseln als Lebensräume zu bauen. Meistens spielt die Handlung auf (der extrem kreativ Benannten) Insel A.I. oder Artificial Island. Diese versieht jetzt seit knapp 20 Jahren ihren Dienst und ist eine Art Utopia. Naja Fast, denn die Autoren konnten sich anscheinend nicht wirklich Einigen was sie denn nun wollen. Manchmal sind es Dedektiv-Geschichten, Politik-„Thriller“, Geschichten des Täglichen Lebens oder vom Schulalltag von einigen der Protagonisten. Es wurde auch versucht hier und da immer wieder eine Art Cyberpunk einzubauen, die aber so gar nicht in dieses Utopische-Setting des Friede-Freude-Allerlei-Art des Anime passen, was vielleicht gerade den Reiz dieser Elemente darstellt. Aber für mich viel zu kurz gekommen sind.
Eigentlich braucht man sich nur die ersten vier Episoden zu sehen, dann die 14. um zu sehen was man verpasst hat (was eigentlich alles ziemlich Trivial ist) und dann wieder ab der 18. Folge einsteigen. Alles was zwischen durch kommt, hat eigentlich absolut gar nicht mit der nur milde vorhanden „Großen-Handlung“ zu tun. Auch die Charakter-Entwicklung ist wird nicht spürbar vorangetrieben. Was mir jedoch sehr zugesagt hat, waren die in ihrer Subtilität variierenden (Insider-)Witzte. In einer Folge taucht eine Künstliche Intelligenz mit dem Namen Eliza auf oder das die Hauskatzte Schrödingers heißt.
Was mir wiederum nicht so ganz gefallen hat, war die doch für meinen Geschmack zu abstrakte Darstellung der Matrix, die hier Metal heißt. Sie ist dem Ozean Nachempfunden (was später noch eine wichtige Rolle spielt). Aber meistens hat man keine Ahnung was denn vor sich geht. Ich musste mir auch erst mal im Internet eine kleine Beschreibung suchen um überhaupt Ansatzweise zu verstehen, wie das Metal in RD aufgebaut ist. Es hat also den Anschein das die Menschen, die mit einem Cyber-Gehirn ausgestattet sind, eine Art duale Natur von der Realität und dem Metal pflegen. Unterbewust sind sie immer verbunden weshalb sie Datenspuren (Emotionen, Erinnerungen, etc.) im Metal hinterlassen, aber sie können auch Bewusst und vollsensorisch Eintauchen und alles Erleben, was man den so in der Cyber-Realität Erleben kann.
Beim Fazit bin ich etwas hin und her gerissen. Denn die Animation, war State-of-the-Art mit ihrem eigenen kleinen Flair, der Soundtrack auch eingängig (bis auf ein paar leicht nervige Background-Song Passagen) und stimmig. Aber das größte Manko ist das der Anime einfach nicht weiss, was er denn nun sein will. Shōjo, Seinen, Beziehungs-Drama, School-Live oder Katastrophen-Anime mit der nicht ganz so unterschwelligen Botschaft, das man die Erde nicht zerstören soll. Hier wurde auch mehrmals meine Schmerzgrenze des „Belehrt-Werdens“ Erreicht oder Überschritten. RD Sennou Chosashitsu bleibt ein wilder Genre-Mix ohne klare Linie, aber mit eindeutiger Botschaft, den ich nur Bedingt bis gar nicht Empfehlen kann.
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