Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Turmfenster (Achtung Wortwitz!) und stelle die Behauptung auf, das Rapunzel – Neu verföhnt jetzt nicht zu meiner regulären Zielgruppe an Filmen gehört. Dennoch habe ich ihn gesehen und da kann ich den Interwebs auch gleich meine Meinung dazu sagen.
Diejenigen die den Trailer hier und auch noch den Film gesehen haben, werden einige Diskrepanzen feststellen. Dieser Trailer ist nämlich bis auf einige Szenen, eine „Eigenproduktion“ und hat nicht viel mit dem Film an sich gemein. Denn der Film stellt sich als viel braver heraus, als der Trailer hier.
Alle die auch nur eine rudimentäre Bildung in Märchen haben, kennen die fundamentalen Fakten. Ein Mädchen mit abartig langen Haaren ist in einem Turm und lässt diese herunter um Zugang zu gewähren. Disney hat das ursprüngliche Märchen der Brüder Grimm, das schon unzählige Adaptionen erfahren hat, mit einigen Änderungen neu Umgesetzt und besonders auf Kinder-Kompatibilität geachtet. In dieser Version ist Rapunzel die entführte Tochter eines Königspaares das magische Haare hat. Diese sind imstande die „persönliche Zeit“ zurück zu drehen und so Verletzungen zu heilen oder einstige Jugend wieder her zu stellen. Deswegen wurde sie auch von einer Hexe (die im Film keine übernatürlichen Kräfte demonstriert) entführt um so deren Jugend immer wieder herzustellen. Sie zieht Rapunzel im Turm als ihre eigene Tochter auf und lässt sie über ihre Herkunft im Unklaren. Eines Tages, als die Hexe nicht im Turm ist, sucht ein Dieb auf der Flucht im Turm Unterschlupf. Rapunzel bringt den Dieb dazu, sie aus dem Turm zu führen um ihr die „schwebenden Lichter“ zu zeigen. Das ist der Auftakt für eine abenteuerliche Reise für die beiden. (Für eine ausführliche Zusammenfassung empfehle ich Wikipedia)
Rapunzel – Neu verföhnt ist ein klassischer Disney Film mit viel Gesang, flacher Story, archetypischen Charakteren und einem Happy End. Die Gesangseinlagen treiben dabei die Handlung so gut wie nicht weiter, sondern sind lediglich Situationserklärend und aus meiner Sicht meistens recht Nervig. Die Handlung braucht auch eine ganze Weile um in Schwung zu kommen und ist im Mittelteil auch recht Holprig. Die Charaktere sind jedoch, so Unterentwickelt sie auch sein mögen, für ein Kinderpublikum sehr gut gelungen und Liebenswürdig. Wo wir auch gleich beim Thema sind, dieser Film ist für ein Kinder produziert worden und hier macht er einen guten Job. Er hat Witz und die Actioneinlagen sind harmlos aber gut umgesetzt. Jedoch bin ich der Überzeugung, das man hier noch mehr hätte raus holen können.
Priesterzions
Guten Tag Herr König,
seine Sicht der Dinge gefällt uns, wir werden uns den Trailer nachher ansehen. Besonderst gefreut haben wir uns in seinem Beitrag das Wort „archetypischen“ gelesen zu haben.
Liebe Grüße
Priesterzions – Manuel Scheidweiler