Tag neun meiner Island Reise und einer der Highlits, denn heute hatte ich meine „Golden Circle Super Jeep Tour“ gebucht. Es ging um 08:00 Uhr morgens los, lange bevor Sonnenaufgang.
Auch wenn man das auf dem Photo nicht wirklich sieht, aber es dauert noch mindestens zwei Std. bis die Sonne wirklich aufgeht.
Wie üblich werden die Touristen von Bussen eingesammelt und zur Bus-Sammelstelle gebracht, wo die Tickets ausgegeben (gekauft) werden und dann weiter zum entsprechenden Gefährt. Kaum sind wir eingestiegen geht es auch schon los und man kommt sich in diesem Ding vor wie in einem B52-Bomber. Jedenfalls entwickelt er die gleiche Geräuschkulisse, später finde ich heraus warum. Die Reifen die er aufgezogen hat, haben eingebaute Nägel, um für bessere Traktion zu sorgen.
Erste Station war Þingvellir, dort wo die Wikinger den ersten Thing hatten.
Dort etwas die Füße vertreten, umgeschaut und ein paar Erklärungstafeln gelesen, dann ging es auch schon wieder weiter zum Gullfoss Geysiren.
Auf diese werde ich jetzt nicht mehr groß eingehen, da ich die schon (Iceland Chronicles Tag 3) besichtigt hatte. Genau wie der Wasserfall der im Anschluss folgte.
Nach einer kurzen Mittagspause dort, ging es aber weiter zum interessanten Teil. Nämlich Richtung Gletscher und Schnee-Mobilen.
Nach einer weiteren geschätzten Std. Fahrt kommen wir zur „Umzugs-Station“. Dort bekommen wir erst mal Overalls, Überzugs-Schuhe, Helme und Handschuhe. Dort treffen wir dann auch noch auf eine zweite Reisegruppe mit dem gleichen Ziel. Zusammen machen wir uns dann wieder mit dem Jeep auf zu dem Lager wo die Schnee-Mobile sind.
Dort am Lager angekommen ist die Aussicht schon Atemberaubend schön.
Was ich aber bis jetzt noch nicht erwähnt habe, dafür das wir so schönes Wetter haben, ist aber auch die Temperatur gefallen. In Rekjavik auf 3°C, außerhalb auf -3°C und hier oben keine Ahnung. Auf jeden Fall um einiges Kälter. Dazu kommt noch der Wind (geschätzte 10 bis 20 Meter pro Sekunde), der die gefühlte Temperatur ohne Probleme auf -20°C fallen lässt.
Da keiner von uns jemals auf einem Schnee-Mobil gesessen hat, geht es erstmal gemächlich los. Mit 10-20 km/h schlängeln wir uns durch Felsiges Gebiet, bis wir endlich auf offenen Gletscher kommen. Dort erhöhen wir die Geschwindigkeit auf durchschnittliche 30-40 km/h und zu dem Wind kommt noch der Fahrtwind hinzu. Selbst mit der Lenker-Heizung frieren mir die Finger ab und bald spüre ich sie nicht mehr. Ich hätte mir ein zweites Paar mitnehmen sollen und noch darüber ziehen. Anfangs habe ich nicht so viel Zeit / Konzentration mir die Gegend anzuschauen (zu bewundern), denn ich bin noch nicht wirklich sicher mit diesem Ding. Aber nach einer Weile hat man den Dreh raus und ich beginne mich umzusehen während der Fahrt. Außer mir weht gerade der Schnee ins Gesicht, denn der Helm bietet keinen vollständigen Schutz.
Am ersten Halt bewundern wir die Aussicht:
Die Fotos können diese Farbenpracht nicht wirklich wiedergeben, das einzige was man sieht ist schwarz und weiß am Boden, den blauen Himmel, weiße Wolken und die verschiedenen Gelb-Orange Töne der Sonne. Nachdem wir uns etwas durchs Herumlaufen aufgewärmt haben, geht’s wieder auf die Schlitten und weiter.
Beim zweiten Halt kommen wir an eine Gletscher-Spalte.
Die Sonne hat mittlerweile Ihren Zenit schon lange überschritten und die Dämmerung hat begonnen. Wir machen uns nach einer weiteren Ausgiebigen Tour, bei der wir auf geraden Strecken uns schon mal auf die 60-70 km/h trauen, wieder auf den Rückweg zum Schlitten-Depot.
Als wir uns der Overalls, Helme, etc. alles entledigt haben machen wir uns wieder auf den Rückweg. Die andere Gruppe ist uns schon zuvorgekommen, aber diese Entdecken wir am Straßenrand wieder. Sie Stecken fest, denn ihr schwarzer Jeep hat einen Achsbruch und kommt nicht mehr wirklich weiter. Dort kommt uns der Witz, den uns unser Reise-Führer heute morgen erzählt hat wieder in den Sinn: „Wofür steht Ford: Found on the road, dead!“ Den sowohl unser Gefährt als auch das liegen gebliebene ist ein Ford.
Nach kurzer Schadens-Inspektion, nehmen wir die zweite Gruppe mitsamt Führer auf. Damit wird es dann etwas Eng, aber wir kommen klar. Unser Abstieg verläuft jedoch ohne Probleme und wir bringen die zweite Gruppe an ihren Sammelpunkt, was und ca. eine Std. Umweg einbringt. Aber danach werden auch wir wieder Wohlbehalten in den Hotels abgeliefert.
Schreibe einen Kommentar