Portal 2 (PC)

Veröffentlicht in: Meine Meinung | 3

portal-2 Portal 2 aus dem Hause Valve gehört zu den meist erwarteten Multi-Plattform-Titeln dieses Jahres. Da ist es fast schon selbstverständlich, das ich mich natürlich auch mit diesem Spiel beschäftige.

Die Handlung setzt nach dem ersten Teil ein und Chell, die schweigsame Heldin deren Kontrolle man übernimmt, wird von der K.I. Wheatley aus der Stasis befreit. Wheatley ist eine von unzähligen K.I. die eingesprungen sind, um die Aperture Science Einrichtung am Laufen zu halten, nachdem Chell im ersten Teil GLaDOS besiegt hatte. Wie es den Anschein hat, haben diese K.I. ihren Auftrag nicht besonders gut gemacht. Die Einrichtung ist in einem erbärmlichen Zustand und Chell das einzige „Testsubjekt“ das noch am Leben ist. Wheatley braucht Chells Hilfe um aus der Einrichtung zu fliehen um befreit sie aus der Stasiskammer, die wie ein Hotelzimmer aus sieht. Wenn man Wheatley als Standard für die anderen K.I. nimmt, verwundert es nicht, warum alles den Bach runter gegangen ist. Diese kleine Kugel, die mithilfe eines Schienensystems sich fortbewegt, ist bestenfalls inkompetent. Im Laufe der Flucht, die gleichzeitig als Einführung in die Spielmechaniken dient, erweckt man GLaDOS wieder zum Leben. GLaDOS ist „überglücklich“ wieder reaktiviert zu sein und bringt den Laden wieder auf Vordermann. Das beinhaltet natürlich auch, dass die Tests wieder aufgenommen werden. Wheatley hat die Begegnung mit GLaDOS, wie Chell auch, überlebt und zusammen macht ihr euch daran, GlaDOS von ihrem digitalen Thron zu stürzen.

Valve hat viel aus dem ersten Teil gelernt und den Zweiten grundlegend anders aufgebaut. Die Spielmechaniken sind immer noch die gleichen, sodass man sich mit Hilfe von zwei freisetzbaren Portalen durch eine Art Rätsel-Labyrinth kämpfen muss. GLaDOS tut ihr Bestes durch psychologische Kriegsführung Chell auf ihren Weg zu entmutigen, was einen Großteil vom Flair des Spiels aus macht. Ich würde sogar so weit gehen, das ohne GLaDOS und die anderen Charaktere, dieses Spiel bei Weitem nicht so erfolgreich wären. Das lässt sich am besten durch ein Zitat der Webseite IGN.com verdeutlichen:

Leave it to Valve to give us a pair of robots with more personality than most human characters you’ll see in games.
(IGN.com)

Der Schwerpunkt der Rätsel und Levelaufbau hat sich grundlegend zum ersten Teil geändert. Ich erinnere mich noch mit grausen an manche aus dem ersten Teil, bei denen ich Dutzende male versucht habe meine Flugbahn während des Fluges/Sturzes/Laufen zu verändern, indem ich eines der Portale umsetzte. Dabei war Präzession und die Zeitpunkt maßgeblich. Sollte eines von beiden nicht gestimmt haben,  durfte man es nochmal probieren. Im zweiten Teil wurde dies fast komplett aus dem Spiel genommen oder maßgeblich entschärft. Die wichtigsten Talente des Spielers sind Logik und Aufmerksamkeit. Man sieht sich erst nach Schaltern, Lasern und Ähnlichem um und probiert, was diese machen. Dann analysiert man, wie man seine Portale setzten muss, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Hat man dieses Prinzip der Herangehensweise gemeistert, marschiert man fast im Laufschritt durch die verschiedenen Level. Nur an wenigen Stellen (zwei oder drei) habe ich länger gebraucht und musste erst mal überlegen, was von mir verlangt wurde.

Auf anderen Webseiten habe ich gelesen, das für die Einzelspieler Kampagne mehr als 10 oder 11 Stunden nötig sind, aber das ist Lachhaft. Die habe ich im ersten Anlauf und einer Sitzung, in knapp über 6 Stunden erledigt. Ehrlich gesagt. war ich etwas Enttäuscht über den Mangel Substanz was die Länge des Spiels angeht. Da bringt die Co-OP (zwei Spieler) Kampagne auch nicht besonders viel Abhilfe. Die wollte ich eines Abends mit einem Freund mal Anspielen, und wie es kommen musste, haben wir die auch in 7h durchgehabt. Das war aber Pausen für die Entsorgung biologischer Stoffwechselendprodukte, Rauchen und Bier holen. Natürlich haben wir uns auch des öfteren gegenseitig umgebracht, gewollt oder ungewollt. Da der logische Aufbau der Rätsel, aber identisch zur Einzelspieler Kampagne ist, war es uns beiden ein leichtes unsere Erfahrung in den Co-OP Modus zu adaptieren.

Als ich Portal zum ersten Mal startete, ist mir zu aller erst die Funktion „Robot Enhancement“ im Optionsmenü aufgefallen. Hier handelt es sich um nichts andere als eine für Portal 2 angepasste Variante des Gegenstands Laden aus Team Fortress 2. Das habe ich beinahe schon als Beleidigung aufgefasst, ich habe 50€ für dieses Spiel bezahlt und soll jetzt noch mehr Geld ausgeben, nur um das Aussehen der der Co-OP Kampagnen Roboter zu verändern? Ich habe kein Problem, wenn sich Firmen etwas Zubrot aus dem sog. Micropayment-System erhoffen, aber das geht etwas zu weit. Entweder oder, nicht beides. Valve sollte nicht versuchen ein Vollpreis-Spiel auch noch mit Micropayment auf zu bessern. Wenn die nämlich so anfangen, kaufe ich nämlich keines der Spiele mehr am Veröffentlichungstermin, sondern warte, bis sie Rapide im Preis gefallen sind. Der Preis von 50€ ist ein anderes Problem, das finde ich etwas happig für ein Spiel, dass man in knapp 13 Stunden (Einzel und Co-OP) durchhat. Das sind aufgerundet 4€ pro Spielstunde, was für mich schon hart an der Schmerzgrenze ist. Im Gegensatz ist Portal 2 aber auch ein verdammt gutes Spiel!

Meiner Meinung nach gehört Portal 2 in die Sammlung von jedem der sich (zu Neudeutsch) als „Gamer“ bezeichnet. Aber ich würde noch warten, bis der Preis auf ein zu rechtfertigendes Niveau fällt. Das ist nämlich das einzige Problem mit Portal 2.

3 Antworten

  1. Helge König

    haha, ich habe doch nicht wirklich etas verraten. das mache ich so gut wie nie, das ist die handlung der ersten 2 stunden

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